Ein Licht der Hoffnung


Dieses Jahr nahmen über 2000 Personen teil, um zu zeigen, dass Antisemitismus und Hass keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Um 19 Uhr setzten sich die Teilnehmenden Richtung Ballhausplatz in Bewegung. Dort fand die diesjährige Abschlusszeremonie statt.  Neben Präsident Deutsch richteten auch der designierte Botschafter David Roet, Präsident des European Jewish Congress Ariel Muzicant sowie Aviv Zadok des Vereins ZUSAMMEN ihre Worte an die Menge. 

Kernelement der Veranstaltung war der Beitrag der jüdischen Jugendlichen und Studierenden. Vertreter und Vertreterinnen der Organisationen Bnei Akiva, des Hashomer Hatzairs, Jad be Jad sowie der Jüdischen Österreichischen HochschülerInnen betonten in die Bedeutung von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen und die Weitergabe der Erinnerungen.

Im Rahmen der Beiträge wurde auch an die zerstörten Synagogen erinnert, die auf einer separaten Leinwand gezeigt wurden. Die Rekonstruktionen wurden im Rahmen der #weRemember Kampagne des World Jewish Congress gezeigt, in dessen Zeichen auch der Light of Hope stand. Im Vorfeld zur Veranstaltung wurde auch eine Rekonstruktion des Leopoldstädter Tempels an der Fassade von ESRA feierlich der Öffentlichkeit präsentiert.

„Jahr für Jahr verlesen wir Zeitzeugen-und Zeitzeuginnenberichte – Warum? Weil es wichtig, wenn nicht gar essentiell ist, die Geschehnisse, Erinnerungen und Geschichten immer und immer wieder zu erzählen. Le Dor va Dor - Von Generation zu Generation.“

Auch die jüngsten Geschehnisse in Israel und der damit zusammenhängende steigende Antisemitismus in Österreich und Europa bewegten die jungen Vertreterinnen und Vertreter:

„Wie kann es sein, dass soetwas wieder passiert, wie kann es sein, dass wir bei einer Veranstaltung die sich dem Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 widmet, nun auch der Opfer und Geisel aus dem 2023 gedenken? (…) Wie kann es sein, dass wir Berichte von Shoah-Überlebenden vorlesen, die aus dem Jahr 2023 stammen?"

Sie unterstrichen die Wichtigkeit des aktiven Handelns, denn „Niemals Wieder“ bedeutet „Jetzt“ und forderten ein klares Auftreten gegen den Antisemitismus:

„Wir sagen von Jahr zu Jahr "Nie wieder", doch noch nie zuvor spürten wir es mehr und liegen die Worte näher als heute. Wir müssen ein weiteres Versprechen abgeben: dass wir aktiv handeln und nicht nur Geschichten erzählen“

Den Abschluss bildete ein Gebet von Oberrabbiner Jaron Engelmayer und Oberkantor Shmuel Barzilai sowie das singen der Hatikva. Die israelische Nationalhymne verbindet Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt und gibt ihnen schon seit Hunderten von Jahren Hoffnung und Kraft

Es waren bewegende Worte und eine hoffnungsvolle Stimmung, die der diesjährige Light of Hope den Teilnehmenden vermittelte. 

Seit 2012 organisiert die Jugendkommission der Israelitischen Kultusgemeinde Wien den Gedenkmarsch "Light of Hope". Die Jugend setzt ein Zeichen gegen das Vergessen, betont "Niemals vergessen" in Taten und hält Erinnerungen hoch. Dabei zeigen sie, dass Gedenken nicht nur Teil der jüdischen Kultur, sondern eine Verantwortung der gesamten Zivilgesellschaft ist.