Am 26. Januar, dem Freitag vor dem internationalen Holocaust Gedenktag, erinnerten Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde, Präsident Oskar Deutsch, Vizepräsidentin Claudia Prutscher und Vizepräsident Michael Galibov an die Verfolgten und Ermordeten an der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte im Wiener Ostarrichipark. Ebenso anwesend waren ein Roma-Vertreter, Vertreterinnen und Vertreter der Staatsspitze und der demokratische Opposition. Der Botschafter von Israel, David Roet nahm ebenfalls an der Kranzniederlegung teil.
Musikalisch wurde die Gedenkzeremonie von Musiker Ferry Janoska mit dem Lied „Oblivion“ sowie ein Kaddish-Totengebet des Oberkantors Shmuel Barzilai begleitet.
“Aus der Erinnerung an die Shoah ergeht ein Auftrag für unsere gemeinsame Zukunft. Wir sehen heute, wie Antisemitismus und Rassismus von den Rändern in die Mitte zu schwappen droht, besonders nach dem terroristischen Massaker der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres und dem Erstarken extremistischer Parteien in Österreich und Deutschland, die Deportationspläne schmieden. Gerade deshalb müssen wir umso vehementer für eine offene und demokratische Gesellschaft einstehen, gerade deshalb brauchr es das Gedenken. Denn auch die Shoah, der Holocaust, fiel nicht vom Himmel. Es begann mit dem Wort."
Das Gedenken fand im Rahmen des internationalen Holocaustgedenkens des World Jewish Congress unter dem Titel #WeRemember statt. Aus diesem Anlass wurden im öffentlichen Raum sichtbare Zeichen für das Erinnern gesetzt. Das österreichische Parlament hat mit Projektionen an der Außenwand, einer Ausstellung sowie Informationsmaßnahmen im Haus und Fotoaktionen mit Parlamentariern ein umfangreiches Programm rund um den Internationalen Holocaust-Gedenktag gestaltet. Dieses Jahr beteiligten sich auch Firmen an den Aktivitäten, um ein sichtbares Zeichen für das Erinnern und die Verantwortung für heute ins gegenwärtige Bewusstsein zu rufen.
Starke Partner für das Erinnern im öffentlichen Raum
InfoScreen informiert erstmalig am 26. und 27. Januar über die Initiative #WeRemember auf 4.001 Bildschirmen in und um öffentliche Verkehrsmittel in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Wels, Bregenz und Eisenstadt. Der UNIQA-Tower in Wien wird am Gedenktag zum Namensturm. Dieser zeigt die Namen von 68 ermordeten Jüdinnen und Juden. Auch die Wiener Linien werden an den Straßenbahnhaltestellen beim Parlament die Aufschrift #WeRemember tragen.
“Ich danke Infoscreen, UNIQA und Wiener Linien für diese Geste – gerade in dieser schwierigen Zeit ist es von besonderer Bedeutung durch diese Unterstützung einer großen Zahl an Menschen die Erinnerung an die Shoah ins Gedächtnis zu zu rufen um damit unsere demokratische und vielfältige Zukunft zu bewahren”.
Jugend erinnert gemeinsam
Auch dieses Jahr unterstützt die Jugendkommission der IKG Wien die #WeRemember Kampagne des World Jewish Congress. Jüdische Jugendliche haben im Rahmen des Dialogprogramms LIKRAT in den vergangenen Wochen Schulklassen sowie andere Bildungseinrichtungen über die Kampagne informiert und vor Ort zum Mitmachen bewegt. Auch die jüdischen Jugendorganisationen beteiligten sich via Social Media an der Kampagne in den sozialen Medien, um im Sinne der Generationenkette das kontinuierliche Erinnern an die einzigartigen Verbrechen der Shoah wach zu halten.