„Antisemitismus – Hass auf Juden – ist eine Krankheit, ein Virus, der schon fast so lange existiert wie die moderne Zivilisation und er scheint sich zu verbreiten und zu wachsen.“ So unschön die Worte auch klingen, umso dringlicher muss gegen die Realität, die hinter ihnen steckt, vorgegangen werden und so eröffnete Präsident Deutsch damit seine Ansprache im Rahmen der zweiten European Conference on Antisemitism, die gestern und heute in Wien stattfand.

Bundesministerin Karoline Edtstadler lud zu dem High-Level-Meeting, bei dem u. a. zahlreiche EU-Mitgliedstaaten, der World Jewish Congress (WJC), der European Congress (EJC), die EU-Grundrechteagentur FRA, der Europarat, das Menschenrechtsbüro (ODIHR), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie die Israelitische Religionsgesellschaft (IRG) vertreten waren.
Die European Conference on Antisemitism wurde 2022 ins Leben gerufen, um gemeinsam gegen Antisemitismus zu kämpfen. Ein Hauptaugenmerk lag auch heuer auf der besseren Vergleichbarkeit der Daten zu antisemitischen Vorfällen. Europaministerin Edtstadler unterstrich im Rahmen der Konferenz außerdem die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Austauschs der EU-Mitgliedsstaaten sowie der Entwicklung von Initiativen außerhalb der formalen EU-Strukturen. In diesem Zusammenhang ging es auch um die Unterzeichnung der Vienna Declaration weiterer Mitgliedsstaaten – eine Erklärung für den gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus und die Förderung des jüdischen Lebens in Europa.
