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Workshop: Resilienz und Widerstand. Leben und Lernen unter unmenschlichen Bedingungen

Datum & Uhrzeit: 06.11.2018, 13:00 - 16:00

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Veranstaltungsinfos

Zeit: 06.11.2018, 13:00 - 16:00


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Als das Nürnberger Tribunal den Generalbevollmächtigten für Arbeitseinsatz

Fritz Sauckel als „größten und grausamsten Sklavenhalter seit den Pharaonen“

bezeichnete, handelte es sich nicht um eine dramatische Übertreibung.

Während des Nationalsozialismus wurde die Zwangsarbeit zum Massenphänomen,
welches das Leben von Millionen von Menschen im besetzten Europa

bestimmte.

Für die deutsche Kriegswirtschaft wurden sowohl zivile Arbeitskräfte, als auch

Kriegsgefangene und Gefangene der Judenghettos, der Internierungslager für

Roma, der Konzentrationslager und anderer Gefängnisanstalten nutzbringend

ausgenutzt. Die Behandlung der zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

hing von zeitlichen und örtlichen Faktoren, aber auch von ihrer Stellung

in der unübersichtlichen Nazihierarchie von „Rassen“ und Völkern ab. Der

härtesten Behandlung waren die Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Sowjetunion

(Ostarbeiter) und die polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

ausgesetzt; Arbeiterinnen und Arbeiter aus den westeuropäischen Staaten

hatten etwas erträglichere Arbeits- und Lebensbedingungen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch mehr als 400 000 Tschechinnen

und Tschechen im Ausland eingesetzt. Seit 1942 wurden ganze Jahrgänge junger

Menschen aus dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren deportiert.

Der Zwangseinsatz wurde zur Erfahrung einer ganzen Generation, die bis heute

das kollektive Gedächtnis eines bedeutenden Teils der tschechischen Gesellschaft

beeinflusst. Als Slawen teilten die tschechischen Zwangsarbeiterinnen

und Zwangsarbeiter das Schicksal der anderen „rassisch Minderwertigen“,

konnten sich jedoch als Angehörige des Protektorats „unter dem Schutz des

Reiches“ in mancherlei Hinsicht mit den westeuropäischen Arbeiterinnen und

Arbeitern vergleichen. Ihre Stellung und Behandlung war somit veränderlich.

Die Ausstellung widmet sich der Vielfalt der Schicksale der Zwangsarbeiterinnen

und Zwangsarbeiter, dem Andenken derer, die nie wieder nach Hause

zurückkehrten, und dem langen Weg der Überlebenden zu moralischer und

finanzieller Genugtuung. Nach mehreren Präsentationen in Deutschland wird

die Ausstellung zum ersten Mal auch in Österreich gezeigt. Im Rahmen der

Wiener Präsentation wurde sie um eine Reihe von Dokumenten und Fotografien

erweitert, die spezifisch Zwangsarbeit im heutigen Österreich betreffen.

Die Mehrzahl stammt aus dem persönlichen Besitz der damaligen

Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und wurde bisher nicht veröffentlicht.



Dienstag, 6. November 2018, 14:00 - 18:00


Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI), 1010 Wien, Rabensteig 3, Research Lounge, 3. Stock