Dem Tod von Diktator Francisco Franco 1975 folgte in Spanien ein jahrelanger „Übergang zur Demokratie“. Politische Spannungen begleiteten diese Transición, die bis heute viele SpanierInnen als unabgeschlossen betrachten. Eine wichtige Ebene des Systemwandels war die Geschichtspolitik und deren Niederschlag im öffentlichen Raum. In den 1980er-Jahren verschwanden viele Namen von Protagonisten des faschistischen Systems aus dem Stadtbild. Ein Großteil der „Plazas de Francisco Franco“ und „Avenidas de José Antonio“ wurden – wenn auch nicht ohne Widerstände – umbenannt. Hingegen blieben vielerorts Persönlichkeiten aus der zweiten Reihe des Regimes ebenso unangetastet wie Denkmäler und Symbole des Franquismus. In seinem Vortrag geht Toni Morant der Frage nach, wie das offizielle Spanien heute, 42 Jahre nach dem Tod Francos, mit der Erinnerung an die eigene diktatorische Vergangenheit im öffentlichen Raum umgeht. Florian Wenninger widmet sich auf Grundlage von Morants Ausführungen zu Spaniens „Vergangenheitsbewältigung“ in einem Kommentar vergleichbaren Vorgängen in Österreich und den länderspezifischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Toni Morant forscht und lehrt am Department für Neueste und Zeitgeschichte an der Universität Valencia. Er promovierte über die Beziehungen zwischen den spanischen Faschistinnen und den NS-Mädel- und Frauenorganisationen und arbeitet unter anderem zum Thema der öffentlichen Geschichtsaufarbeitung des Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur. Im Wintersemester 2017/18 ist er Gastforscher am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien.
Florian Wenninger ist Universitätsassistent am Institut für Zeitgeschichte in Wien, Leiter des Projekts „Repression in Österreich 1933‑1938“ und Mitverfasser der Studie „Umstrittene Wiener Straßennamen“. Aktuell arbeitet er an einer Habilitation zum Verhältnis von Polizei und Bevölkerung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Nach der Diskussion laden wir Sie gerne auf ein Glas Wein ein.
Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte und des Forschungsschwerpunkts „Diktaturen, Gewalt, Genozide“ der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Konzept und Organisation: Linda Erker
10. Jänner 2018, 19:30 Uhr
Vortrag: Toni Morant und Kommentar: Florian Wenninger
Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien
9., Spitalgasse 2-4, Hof 1, Tür 1.13 (Seminarraum 1)
Toni Morant forscht und lehrt am Department für Neueste und Zeitgeschichte an der Universität Valencia. Er promovierte über die Beziehungen zwischen den spanischen Faschistinnen und den NS-Mädel- und Frauenorganisationen und arbeitet unter anderem zum Thema der öffentlichen Geschichtsaufarbeitung des Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur. Im Wintersemester 2017/18 ist er Gastforscher am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien.
Florian Wenninger ist Universitätsassistent am Institut für Zeitgeschichte in Wien, Leiter des Projekts „Repression in Österreich 1933‑1938“ und Mitverfasser der Studie „Umstrittene Wiener Straßennamen“. Aktuell arbeitet er an einer Habilitation zum Verhältnis von Polizei und Bevölkerung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Nach der Diskussion laden wir Sie gerne auf ein Glas Wein ein.
Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte und des Forschungsschwerpunkts „Diktaturen, Gewalt, Genozide“ der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Konzept und Organisation: Linda Erker
10. Jänner 2018, 19:30 Uhr
Vortrag: Toni Morant und Kommentar: Florian Wenninger
Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien
9., Spitalgasse 2-4, Hof 1, Tür 1.13 (Seminarraum 1)