Open-Air-Filmvorführung: Die Stadt ohne Juden

Die Stadt ohne Juden nannte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals noch utopische Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien beschreibt. Als die Verfilmung des Romans durch Regisseur Hans Karl Breslauer 1924 in den Kinos anlief, wurde sie bereits von Störaktionen der Nationalsozialisten begleitet. 1925 wurde Bettauer von einem Nationalsozialisten erschossen. Heute gilt der Film weltweit als erstes filmkünstlerisches Statement gegen den Antisemitismus.

Jahrzehntelang existierte nur eine inkomplette Fassung des Films. Durch Zufall wurden im Herbst 2016 verloren geglaubte Teile des historischen Stummfilms auf einem Pariser Flohmarkt gefunden. Dem Filmarchiv Austria gelang eine fast vollständige Wiederherstellung des historischen Filmmaterials, nachdem das Geld für die Restaurierung über eine Crowdfunding-Kampagne gesammelt worden war. Diese restaurierte Version wird nun im Rahmen der Reihe KINO DER ORTE an verschiedenen Wiener Schauplätzen gezeigt, die in direkter Verbindung zur jüdischen Kultur der Stadt bzw. zur Geschichte des Films stehen