Jerusalem ist mehr als eine Adresse im judäischen Bergland. Es ist eine Chiffre für Heiligkeit und Aberglauben, für Schönheit und Reinheit, für Bigotterie und zerstörerischen Fundamentalismus. Zugleich ist die Stadt - heilig wie sie nun den Juden, Christen und auch Muslimen nun einmal ist - die spirituelle Hauptstadt für die halbe Menschheit. Und sie ist die einzige Stadt, die es zweimal gibt: einmal im Himmel, einmal auf Erden. Zudem ist sie der Ausgangspunkt der Schöpfung und der Ort der Endzeit.
So viel Heiligkeit auf engstem Raum führt sogar zu einer eigenen Erkrankung: dem Jerusalem-Syndrom, in dem fromme Juden glauben, König David zu sein und Christen sich als Jesus wiederfinden. Jerusalem ist eben eine faszinierende, und doch auch schwierige Adresse.
Über den Vortragenden
Mag. Wolfgang Sotill hat Israel mehr als hundert Mal besucht, und bereist es nach wie vor mehrmals jährlich als Reiseleiter. Schon während seines Studiums in Jerusalem lernte er die Geschichte des Landes und dessen Konflikte kennen. Der ehemalie Redakteur der Kleinen Zeitung interviewte israelische und palästinensische Politiker, überlebende des Holocaust, Siedler und deren arabische Nachbarn, Künstler, Denker und religiöse Führer, die Israel geprägt haben.
Kostenfreie Teilnahme
Donnerstag, 07.05.2020
Beginn: 17:30 Uhr
Veranstalter: Jüdische Gemeinde Graz