Ort der Unruhe
Erinnern an den NS-Terror im öffentlichen Raum
Künstlerische Aktion und Buchpräsentation in Graz, 7. Oktober 2018
11.00 Uhr: Öffentlicher Raum vor der Justizanstalt Graz-Jakomini, Conrad von Hötzendorf Straße 43
12.15 Uhr: Belgier-Kaserne, Straßganger Straße 171
Die künstlerische Aktion und Buchpräsentation im öffentlichen Raum unternimmt den Versuch, vor dem Hintergrund der heutigen Belgier-Kaserne, der ehemaligen SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf, die Problematik des Gedenkens aufzuzeigen, das Mahnmal zu reflektieren und die Hintergründe offizieller Gedenkkultur zu durchleuchten. Ausgangspunkt sind die Ereignisse der Maitage 1945. Damals ließ die SS verscharrte Hingerichtete auf dem Gelände der SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf wieder ausgraben, um die Verbrechen der Gestapo im April 1945 zu vertuschen. Jedoch dürfte dies nicht vollständig gelungen sein, denn immer wieder tauchten Hinweise und Gerüchte auf, dass sich nach wie vor Leichen von Ermordeten auf dem Areal der Kaserne befinden.
Ernst Logar beschäftigt sich in der aktuellen Arbeit mit dem Gedächtnishain, dem neuen Mahnmal, das am Ort der vermuteten Massengräber errichtet wurde. Der Ort ist vielschichtig: Er ist historischer Tatort, letzte Ruhestätte der Hingerichteten sowie Erinnerungsort. Doch bis heute ist ungeklärt, ob sich auf dem Gelände tatsächlich die letzten Überreste der Opfer befinden. Der Ort ist somit zudem zu einem Ort der Wahrscheinlichkeit, der Ungewissheit und der Unruhe geworden.
Ernst LOGAR (Künstler, Wien) | Heimo HALBRAINER (Historiker, Graz)
Eine Koproduktion von CLIO & pArtisan – Kunst im sozial- und gesellschaftspolitischen Kontext. Supported by steirischer herbst
Kostenloser Shuttlebus von der Justizanstalt Graz zur Belgier-Kaserne und zurück. Anmeldung bis 5. Oktober 2018 unter tickets@steirischerherbst.at
Zeit:
Sonntag, 7. Oktober 2018