Vom 26. bis 28. Oktober 2025 nahm Oberrabbiner Jaron Engelmayer am internationalen Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio in Rom teil. Das Treffen, das jährlich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen aus aller Welt zusammenführt, steht im Zeichen des Dialogs, der Verständigung und des gemeinsamen Engagements für Frieden und soziale Gerechtigkeit.
Die Initiative zu diesen interreligiösen Begegnungen geht auf Papst Johannes Paul II. zurück, der 1986 in Assisi ein erstes gemeinsames Friedensgebet der Religionen anregte. Aus diesem Impuls heraus entstand die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio, die sich damals aus einer kleinen Gruppe engagierter Studierender formierte und heute zehntausende Mitglieder in Hunderten Gemeinschaften auf allen Kontinenten zählt. Sie setzt sich weltweit für Bedürftige, insbesondere in Entwicklungsländern, sowie für den interreligiösen Dialog ein.
Seit 2009 nimmt Oberrabbiner Engelmayer regelmäßig an diesen Friedenstreffen teil. In diesem Jahr diskutierte er in Rom gemeinsam mit einem ehemaligen italienischen Minister, einer französischen Botschafterin, einem Erzbischof aus Südafrika, einer deutschen Bischöfin, einem indischen Unternehmer und einer Flüchtlingshelferin aus Malawi über das Thema „Eine ungleiche Welt – welche Alternativen?“.
Darüber hinaus nahm Engelmayer zusammen mit weiteren Rabbinern an einem Treffen mit Papst Leo XIV. teil und war bei der Feier zum 60-jährigen Jubiläum der Erklärung Nostra Aetate im Vatikan anwesend. Dieses Dokument, das 1965 verabschiedet wurde, gilt als Meilenstein in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum.
  