Antisemitismus im Bildungsbereich der UN-Organisation UNRWA

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Die Konfrontation mit dem Antisemitismus im Bildungsbereich der UN Organisation UNRWA
Von ARNON GROISS,DAVID BEDEIN
22.08.2019


Die UNRWA hat noch nie in Frage gestellt, ob die PA-Schulbücher von einer UN-Agentur, die verpflichtet ist, die Grundprinzipien der Vereinten Nationen einzuhalten, verwendet werden sollten.

Heuer wird es erstmals keine automatische Verlängerung des UNRWA-Mandats geben, und der Zeitpunkt der Debatte über die Erneuerung des Mandats koinzidiert damit, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) vom Ausschuss der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Rassendiskriminierung wegen Antisemitismus in ihren Schulbüchern zur Verantwortung gezogen wird.

Wie hängen die Schulbücher der PA mit der UNRWA zusammen?

Am 1. August 2000 – genau dem Tag, an dem die ersten, unter dem PA-Lehrplan veröffentlichten Schulbücher der UNRWA bereitgestellt wurden –, habe ich Dr. Na‘im Abu Al-Hummus, den damaligen palästinensischen Bildungsminister, in seinem Büro persönlich interviewt.

Dabei hatte Al-Hummus erklärt, dass die PA einen Vertrag mit der UNRWA geschlossen hat, um als exklusiver Lieferant der Schulbücher für alle UNRWA-Schulen in Judäa, Samaria, Gaza und Jerusalem zu fungieren.

Die PA hat an dem Tag dem Center for Near East Policy Research (CFNEPR) ihre ersten 80 Schulbücher zugesendet: In den vergangenen 19 Jahren hat das Zentrum alle 365 Schulbücher erhalten und geprüft, mit der die PA die UNRWA beliefert hatte.

Die Schlussfolgerungen daraus? Das CFNEPR musste feststellen, dass die Flüchtlinge aus dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 und deren Nachkommen durch die von der UNRWA verwendeten PA-Schulbücher auf emotionaler und geistiger Ebene mit bösartigem Antisemitismus indoktriniert werden.

Die Tragweite? Die UNRWA ist für die Bildung von 321.000 Schülern in 370 Schulen verantwortlich.

Die UNRWA verwendet grundsätzlich die PA-Schulbücher für alle UNRWA-Schulen in der West Bank, in Gaza und in Jerusalem und ist auf die neuen Schulbücher, die von der PA erstellt wurden, angewiesen.

Die UNRWA hat noch nie in Frage gestellt, ob die PA-Schulbücher von einer UN-Agentur, die verpflichtet ist, die Grundprinzipien der Vereinten Nationen einzuhalten, verwendet werden sollten.

Das CFNEPR, das alle PA-Schulbücher überprüft hat, seitdem die PA ihre eigenen Schulbücher herausgibt, stellt fest, dass die Schulbücher der PA durchgängig grobe, antiisraelische, antizionistische und sogar antisemitische Ausdrücke enthalten, was dem neutralen Charakter der UNRWA als UN-Organisation widerspricht.

Der in der arabischen Welt bestehende Antisemitismus ist fixer Bestandteil des gegenwärtigen Krieges, obwohl seine Wurzeln in frühere Zeiten zurückreichen. Als solcher ist er in den meisten arabischen Lehrplänen zu finden. Und so ist es auch beim palästinensischen Lehrplan, wenn auch in geringerem Maße als in Syrien, Saudi-Arabien oder sogar Ägypten. Wahrscheinlich ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Veröffentlichung der palästinensischen Schulbücher teilweise von westlichen Geberstaaten finanziert wurde.

Diese Vermutung wird von einem Vorfall untermauert, der sich ereignete, als die Palästinensische Autonomiebehörde ein Geschichtsbuch für die 10. Klasse herausgegeben hatte, in dem die Protokolle der Weisen von Zion als vertrauliche Beschlüsse des ersten zionistischen Kongresses in Basel in der Schweiz im Jahr 1897 beschrieben wurden.

Auf einen Bericht des CFNEPR hin, ersuchte die belgische Botschaft in Tel Aviv das Zentrum um Zusendung der entsprechende Seite in Arabisch gemeinsam mit einer englischen Übersetzung.

Wenige Monate später hatte die PA eine neue Version des Buches ohne diese Beschreibung veröffentlicht.

Dieser Präzedenzfall zeigt, dass Geberländer in die antisemitische Bildungspolitik der UNRWA eingreifen können.

Da die UNRWA die Schulbücher der PA ganz ohne Weglassungen oder Änderungen einsetzt, ist sie in der Tat zu einem direkten Partner der antiisraelischen und manchmal antisemitischen Indoktrination der PA geworden.

In den sieben Jahrzehnten des Bestehens der UNRWA sind antisemitische Äußerungen in solchen Schulbüchern stets vorgekommen, zumeist im Kontext des Konflikts, aber auch in religiösen Zusammenhängen.

Die Schulbücher, die derzeit in UNRWA-Schulen verwendet werden, enthalten Ausdrücke mit antisemitischen Merkmalen.

Bei ihren Erwägungen zur Erneuerung des UNRWA-Mandats haben die UN-Geberländer somit reichlich Gelegenheit, sich zu fragen, ob die UNRWA einen solchen Stoff weiterhin unterrichten wird, und was sie zu tun gedenkt, nachdem sie den toxischen Charakter des Lehrmaterials erkannt hat, das ihr von der PA bereitgestellt wurde.

Antisemitismus wird von den UNRWA-Schulen schon viel zu lange unterstützt.

Somit scheint die zweimonatige UN-Debatte über die UNRWA-Politik vor der Erneuerung des UNRWA-Mandats eine gesunde Initiative der UN-Generalversammlung zu sein.

David Bedein ist Leiter der Israel Resource News Agency am Center for Near East Policy Research. Nachforschungen von Dr. Arnon Groiss

https://www.jpost.com/opinion/confronting-unrwa-education-antisemitism-at-the-un-599340