Angriff auf Rabbiner in Wien-Landstraße

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Zu einer wohl antisemitisch motivierten Attacke auf einen Rabbiner ist es am Donnerstag, dem 26. November 2020, in Wien-Landstraße gekommen. Der Rabbiner wurde von einer Frau mit einem Messer bedroht, antisemitisch beschimpft und tätlich angegriffen. Sie soll dabei einschlägige Parolen geschrien haben und danach geflüchtet sein. Glücklicherweise blieb der Mann unverletzt.

„Es ist ein verstörender Vorfall, der natürlich viele Menschen verunsichert, aber die jüdische Gemeinde wird sich nicht von rabiaten Antisemiten einschüchtern lassen. Der angegriffene Rabbiner wird in vollem Ausmaß von der IKG unterstützt. Die Täterin auszuforschen wäre ein sehr wichtiger Erfolg. Wer etwas gesehen hat, das zur Festnahme führen kann, meldet sich bitte bei der Polizei“,
so IKG-Präsident Oskar Deutsch.


 

IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele erklärte, dass sich der tätliche Angriff an einer Straßenbahnstation am Rennweg gegen 16.00 Uhr ereignet habe. Zeugen sollten sich bei der Wiener Polizei melden. Die Antisemitismus-Meldestelle der IKG teilte mit, dass die Frau „Schlachtet alle Juden“ gerufen, dem Rabbi Hut und Kippa vom Kopf gerissen und einen Tritt versetzt habe. Verfassungsschutz und Polizei ermitteln.

Zeugen, die Hinweise zur Tat oder der Angreiferin liefern können, melden sich bitte bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle.


 

"Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reagierte umgehend. „Ich verurteile den antisemitischen Angriff auf einen Rabbi in Wien auf das Allerschärfste. Wir müssen den Antisemitismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen und alles dafür tun, um jüdisches Leben hier in Österreich in Sicherheit zu ermöglichen. Denn Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa“, teilte er schriftlich mit.

"Maßnahmen sollen getroffen werden"
„Dieser Angriff ist eine Attacke auf das jüdische Leben in Wien“, meinte auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Aussendung: „Neben dem bereits angeordneten verstärkten Schutz der Synagogen werden alle Maßnahmen getroffen, um diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff rasch aufzuklären. Es gibt keine Toleranz bei Antisemitismus – egal ob dieser politisch oder religiös motiviert ist.“

 

Falls auch Sie Zeuge eines antisemitischen Vorfalls geworden sind, melden Sie diesen bitte unter folgendem Link:



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