Angesichts von Jahrhunderten der Verfolgung und des äußeren Drucks, sich durch Konversion oder Anpassung an die Religion oder Kultur der Umgebung anzugleichen, nimmt es nicht wunder, dass Jüdisches oft nur im Verborgenen überlebt hat.
Das oft beschworene Beispiel der „Marranen“ – die nach den Zwangstaufen der Reconquista auf der iberischen Halbinsel über Jahrhunderte hinweg die Erinnerung an ihre jüdische Herkunft gepflegt haben – ist nur ein extremes Beispiel dafür. Zwischen der heimlichen Ausübung jüdischer Traditionen durch die so genannten „Kryptojuden“, schrittweiser Akkulturation und erzwungener Assimilation gibt es vielfältige Ausprägungen von dem, was wir Jüdisches im Verborgenen nennen können.
Auf der anderen Seite stehen verbreitete Fantasien über jüdische Geheimnisse und ein neues Phänomen: die Sehnsucht nach einer jüdischen Herkunft, die sich ebenfalls des Narrativs des Marranentums und der Kryptojuden bemächtigt.
Die europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien in Hohenems 2017 wird sich diesem schillernden Thema aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen annähern und dabei versuchen, Kryptischem auf die Spur zu kommen und Kryptisches geheimnisvoll zu lassen.
Folder, Kommentiertes Programm
Details: http://www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de/sommeruniversitaet/organisation/index.html