Das Filmprogramm zeigt die moderne Architektur der Stadt Tel Aviv einmal von ihrer spannenden städtebaulichen und architekturhistorischen Aspekte. Im damaligen britischen Protektorat Palästina, jenen von Theodor Herzl erträumten zionistischen Staates („Eretz-Isreal“), entstand zwischen 1930-56 das größte städtische Ensemble moderner Architektur an der Küste des Mittelmeeres. Nur hier in dieser sog. „Weißen Stadt“, kann man heute noch die Vielfalt und urbane Potential der heute oft geschmähten funktionalistisch-rationalen Architektur des Bauhauses bewundern. Die „Weiße Stadt“ ist seit Juli 2003 zum Kulturdenkmal der UNESCO erkoren worden. Das Stadtzentrum verfügt, wie hierzulande wenig bekannt ist, ein einzigartiges Bauensemble von zirka 4000 Häusern im Stil des „Neuen Bauens“. Erst 1857 fand die Gründung des Vorortes Neve Zedek durch zwanzig jüdische Siedlerfamilien statt nördlich von der Hafenstadt Jaffa.
Ab zirka 1930 erfolgte der Ausbau der ersten modernen Bauten und Wohnanlagen im „Internationalen Stil“, vor allem durch jüdische Immigranten und Mitglieder der Bewegung der Kibbuzim aus Deutschland, Polen, Weißrussland und dem Baltikum. Zwischen 1931 und 1956 entstand jene neue Stadt, dem der sog. abstrakte und kühle „Bauhaustil“ zugrunde lag. Tel Aviv ist eine von weit her, übers Mittelmeer angespülte Utopie aus dem Roman „Alt-Neuland“ (1904) vom Wiener Zionisten Theodor Herzel, der auf dem Frühlingshügel („Tel Aviv“) von Neve Zedek nahe Jaffa, der Hafenstadt des heiligen Landes Palästina strandete. Die erst 1909 gegründete Stadt in der Wüste wurde für den Judenstaat das architektonische Symbol eines mutigen Neubeginns. Eine puristische und moderne Gartenstadt entstand, die rein weiß leuchtet.
Zahlreiche Bauhaus-Schüler sowie andere Avantgardisten der ersten Garde aus Berlin, Wien, Paris, Warschau, Moskau und Leningrad orientierten sich am Kanon der „Neuen Sachlichkeit“ oder der Formensprache des kubistischen Expressionismus und Art déco. „Das wird hier nichts“ soll Sir Winston Churchill, damals englischer Mandatsverwalter der Region, im Qualm seiner Zigarre in sich hinein gemurmelt haben, als sich internationale Architekten daran machten, hier eine moderne und funktionale Stadt im Wüstensand nach einem Masterplan vom schottischen Stadtplaner Sir Patrick Geddes zu bauen. Das junge Land, das sich wenige Jahre später Israel taufen wird, brauchte dringenden Platz für Abertausende von Emigranten, die sich aus ganz Europa hierher von den Antisemiten ihrer Herkunftsländer flüchten, auf der Suche nach einer sicheren Heimat und einem fruchtbaren und baufähigen Boden.
Einführung durch Kurator Helmut Weihsmann (Wien)
http://www.filmcasino.at/sunday_afternoon/
Ab zirka 1930 erfolgte der Ausbau der ersten modernen Bauten und Wohnanlagen im „Internationalen Stil“, vor allem durch jüdische Immigranten und Mitglieder der Bewegung der Kibbuzim aus Deutschland, Polen, Weißrussland und dem Baltikum. Zwischen 1931 und 1956 entstand jene neue Stadt, dem der sog. abstrakte und kühle „Bauhaustil“ zugrunde lag. Tel Aviv ist eine von weit her, übers Mittelmeer angespülte Utopie aus dem Roman „Alt-Neuland“ (1904) vom Wiener Zionisten Theodor Herzel, der auf dem Frühlingshügel („Tel Aviv“) von Neve Zedek nahe Jaffa, der Hafenstadt des heiligen Landes Palästina strandete. Die erst 1909 gegründete Stadt in der Wüste wurde für den Judenstaat das architektonische Symbol eines mutigen Neubeginns. Eine puristische und moderne Gartenstadt entstand, die rein weiß leuchtet.
Zahlreiche Bauhaus-Schüler sowie andere Avantgardisten der ersten Garde aus Berlin, Wien, Paris, Warschau, Moskau und Leningrad orientierten sich am Kanon der „Neuen Sachlichkeit“ oder der Formensprache des kubistischen Expressionismus und Art déco. „Das wird hier nichts“ soll Sir Winston Churchill, damals englischer Mandatsverwalter der Region, im Qualm seiner Zigarre in sich hinein gemurmelt haben, als sich internationale Architekten daran machten, hier eine moderne und funktionale Stadt im Wüstensand nach einem Masterplan vom schottischen Stadtplaner Sir Patrick Geddes zu bauen. Das junge Land, das sich wenige Jahre später Israel taufen wird, brauchte dringenden Platz für Abertausende von Emigranten, die sich aus ganz Europa hierher von den Antisemiten ihrer Herkunftsländer flüchten, auf der Suche nach einer sicheren Heimat und einem fruchtbaren und baufähigen Boden.
Einführung durch Kurator Helmut Weihsmann (Wien)
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