„Man wird so abgestumpft von dem vielen Leid und Elend, dass es einen fast nicht mehr berührt“, schreibt Camilla Hirsch in ihrem Tagebuch-Eintrag vom 3. September 1942. Die 73 Jahre alte Wienerin wird 1942
ins KZ Theresienstadt deportiert, in dem sie bis 1945 überlebt. Das Tagebuch ist ein außergewöhnliches Dokument, da es nur wenige alte Menschen gibt, die ein Konzentrationslager überlebt haben und aus ihrer Perspektive berichten. Vor ihrer Deportation betrieb Camilla Hirsch in Wien ein Schreibbüro. Mit nüchternem Blick betrachtet sie die gesamte Zeit ihrer Haft - ihr Tagebuch wird zu einer anschaulichen und zuverlässigen Dokumentation der Verhältnisse im Konzentrationslager.
Herausgegeben von Beit Theresienstadt
Ruth Elkabets und Miriam Prager sind die Großnichten von Camilla Hirsch und fanden das Tagebuch im Jahr 2000 unter vielen Familiendokumenten, die sie versuchten aufzuarbeiten. Das Tagebuch wurde 2009 von Beit Theresienstadt, der 1975 in Israel gegründeten Organisation zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Ghettos Theresienstadt, ins Hebräische übersetzt und veröffentlicht.
Bei der Präsentation werden Ruth Elkabets und Miriam Prager, sowie Tami Kinberg, Direktorin von Beit Theresienstadt anwesend sein.
In Kooperation mit dem Mandelbaum Verlag und dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien.
Mit Unterstützung des Jewish Welcome Service.
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-110 oder E-Mail: events@jmw.at.
Einlass 18:45 Uhr
Eintritt frei
Foto (c) Mandelbaum Verlag
Dienstag, 07 Nov 18:30,
Museum Dorotheergasse