Wiener Philharmoniker erinnern an Verfolgung ihrer Mitglieder

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Wiener Philharmoniker / Dieter Nagl)

Am 28. März erinnerten die Wiener Philharmoniker im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an ihre Mitglieder, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.

Die Gedenkstunde fand vor dem Haus des einstigen Konzertmeisters Arnold Rosé in Wien-Döbling statt. Diesem gelang 1939 die Flucht ins Londoner Exil, allerdings starb seine Tochter Alma, ebenfalls eine Violinistin, im KZ Auschwitz-Birkenau.

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Bereits im Vorjahr hatten die Philharmoniker 17 Gedenksteine beim Verein „Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoah“ in Auftrag gegeben, diese wurden an den einstigen Wohnstätten von Philharmonikern verlegt.

Der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer, bezeichnete das Gedenken als „Herzensangelegenheit gegen das Vergessen“.  An dem feierlichen Gedenkakt nahmen unter anderem auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, und die ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, teil. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien wurde durch Präsident Oskar Deutsch, Vizepräsidentin Claudia Prutscher, Generalsekretär Benjamin Nägele und Oberkantor Shmuel Barzilai vertreten. 

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Wiener Philharmoniker / Dieter Nagl)

Präsident Deutsch nahm den Gedenkakt zum Anlass für eine klare Positionierung gegen die neue ÖVP-FPÖ-Regierung in Niederösterreich: „Jeder Politiker sollte für jeden ein Vorbild sein in der Gesellschaft. Und wenn wir gerade jetzt Politiker im größten Bundesland in die Regierung nehmen, in dem es viele Kellernazis gibt und Leute, die den Holocaust leugnen, dann ist das einfach ein falsches Zeichen.“