Elie Rosen kritisiert israelbezogenen Antisemitismus, der sich unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit versteckt
Graz (OTS) - Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz und Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich (IRG), übt scharfe Kritik an den Äußerungen des Völkerrechtlers Wolfgang Benedek im "Standard". Benedek bediene ein altes antisemitisches Stereotyp, indem er Rosen unterstelle, dass die „Ächtung der BDS“ durch den Grazer Gemeinderat auf Rosens „Druck auf die Parteien zurückzuführen“ sei. "Der Vorwurf des Einflusses des Judentums auf Politik und Presse bediene klassisch antisemitische Stereotype", so Rosen.
Von einer „Ächtung“ der BDS zu sprechen offenbare zudem eine fehlende Äquidistanz zur antisemitischen Boykottbewegung, die Benedek unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verstecken versucht. BDS ist eine Organisation, die umfassende Boykotte und Sanktionen gegen den Staat Israel fordert und wird sowohl in Österreich als auch den meisten anderen EU-Staaten sowie den USA als antisemitisch eingestuft. Rosen: "Die BDS-Propaganda baut zumeist auf Lügen über den Staat Israel auf und diese Dämonisierung Israel ist nichts anderes als Antisemitismus, den Juden und Jüdinnen auf der ganzen Welt zu spüren bekommen."
IRG-Präsident Oskar Deutsch hält zu BDS fest: "Wer ,Kauft nicht bei Juden‘ fordert, kann sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen. Die Märchen, die die BDS-Bewegung erzählt, kommen den mittelalterlichen Brunnenvergifter-Erzählungen gleich, die zu Mord und Totschlag führten."