Hubsi Kramars neueste Regiearbeit ab 6. November im Theater Akzent
mit Tania Golden, Adriana Zartl, Hubsi Kramar, Julian Loidl
Nur ein Einzelfall? Ab 6. November wirft Hubsi Kramar in seiner neuen Inszenierung im Theater Akzent einen kritischen Blick auf „Frühere Verhältnisse“, eine „Posse mit Gesang“ von Johann Nestroy. Für Kramar, Grandseigneur der freien Wiener Theaterszene, ist diese bitterböse Gesellschaftssatire ein willkommener Anknüpfungspunkt an aktuelle politische Zustände und Befindlichkeiten. Pfiffige Couplets und das eine oder andere wohlbekannte Zitat machen klar: ein Einzelfall kommt selten allein – und Possenreißer haben allerorts die politischen Bühnen erklommen.
„Zack, zack, zack“ – so hat man sich’s auch zu Nestroys Zeiten gern „gerichtet“. So wie der soziale Aufsteiger Scheitermann, der vom Knecht zum Hausherren emporgekommen ist, und seine Gattin, die „höhere Tochter“ Josephine, die sich – ihrer vormals zahllosen Liebschaften zum Trotz – allzu selbstgefällig in der Rolle der biederen reichen Hausbesitzerin sonnt. Umso irritierender für beide, als mit Hausknecht Muffl und Dienstmädchen Peppi zwei Menschen auftauchen, die das Vorleben der „feinen Herrschaften“ nur allzu gut kennen…
„Frühere Verhältnisse“, Nestroys vorletztes Stück aus dem Jahr 1862, demonstriert die gar nicht so viel früheren Abgründe des Neoliberalismus: Menschen, denen Solidarität fremd ist, gehen über Leichen, um erfolgreich zu sein.
Hubsi Kramar, nicht nur dank seiner Rolle als Oberst Rauter im „Tatort“ bekannter Filmschauspieler, Theatermacher und politischer Provokateur in Personalunion, führt Regie und übernimmt auch die Rolle des Anton Muffl, des ehemaligen Herrn und nunmehrigen Dieners, der bei der Uraufführung von Johann Nestroy selbst verkörpert wurde. Gemeinsam mit Tania Golden (Peppi Amsel), Adriana Zartl (Josephine) und Julian Loidl (Scheitermann) sorgt Kramar wie gewohnt für scharfzüngige Theatersatire und abgründige Unterhaltung.
Regisseur Hubsi Kramar dazu: „Mich fasziniert die Aktualität des Stücks, auch die Aktualität der Charaktere, dieser rücksichtslose Eigennutz, der alle Figuren antreibt. Ich liebe es, wenn eine Tragödie als Komödie getarnt ist, als große Satire. Das macht Nestroy für mich zum grandiosesten österreichischen Theaterdichter. Auch allgemein Gültiges ist bei ihm politischer Motor seiner Stücke. Der Treibstoff sind die Charaktere der Menschen, die gerne gut wären, aber wie immer an ihren Sehnsüchten und Begierden scheitern. Die Verbindung von Nestroys sprachlicher Treffsicherheit mit seiner philosophischen Tiefe und unübertrefflichen Genauigkeit macht seine Größe und ungebrochene Beliebtheit aus. Und er wird von jedem verstanden.“
Regie: Hubsi Kramar / Kostüme: Maddalena Hirschal
Couplet-Texte: Eva Schuster / Musik: Anja Pichler, Michael Reitinger / Bühne: Markus Liszt
Premiere am 6. November 2019, 19.30 Uhr im Theater Akzent
Folgevorstellungen am 14., 23., 29. 11., 3. und 6. 12. 2019
Presseservice:
https://www.akzent.at/home/presse/aktuell/1415/Frhere-Verhltnisse
Bestellung von Premierenkarten und Presserückfragen: Beate Scholz, Tel: 01 – 310 60 42, mobil: 0699 – 190 383 92, scholz@content-event.at
Bild: „Frühere Verhältnisse“ von Johann Nestroy © Karl Satzinger