In der heutigen Ausgabe finden Sie Antworten von Univ. Prof. Dr. Arnold Pollak zu COVID und Zöliakie.
News zu CORONA
Die Corona-Sublinie XBB.1.5 hat sich explosionsartig in den USA ausgebreitet. Jüngste Daten aus einigen europäischen Ländern deuten auf die zunehmende Präsenz von XBB1.5. hin. So die Aussage von Hans Kluge, Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, vor einigen Tagen bei einer Pressekonferenz. Bei XBB.1.5 handelt es sich um die ansteckendste Subvariante, die bisher entdeckt wurde. Der Anteil dieser Variante lag in der EU in den letzten zwei Wochen des Jahres 2022 unter 2,5 %, dagegen in den USA bei 27,6 %. Die Verdopplungszeit von XBB.1.5. beträgt laut der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC 9 Tage. Es ist derzeit noch offen, ob sich diese Variante in den kommenden Wochen weiter durchsetzen wird. Das schnelle Wachstum in den USA bedeutet nicht zwangsläufig, dass XBB.1.5. in der EU dominant wird, da während der Pandemie mehrfach große Unterschiede in der Variantenverbreitung zwischen Nordamerika und Europa beobachtet wurden.
Keine unmittelbare Gefahr aus China Das europäische Regionalbüro der WHO äußerte sich zur Corona-Lage in China dahin gehend, dass „keine unmittelbare Bedrohung“ für den europäischen Raum durch den COVID-19-Ausbruch in China bestehe. Basierend auf den Daten, die die WHO von China erhalten hat, bestehe aktuell zwar keine akute Gefahr, jedoch sei man auf detailliertere und regelmäßige Informationen seitens China angewiesen, um die Situation genau zu überwachen. Ref.: Sharin Santhiraraja-Abresch
COVID möge aus unserem Alltag verschwinden. So hat es die Politik verordnet. Das Schlagwort heißt jetzt: ENDEMIE STATT PANDEMIE: Aber was passiert mit Menschen, die an Long-COVID leiden? Ist das überhaupt ein Problem? Von welcher Größenordnung sprechen wir? Dazu wurde kürzlich eine US-Studie (PERLIS ET.AL JAMA NETWORK 2022) vorgestellt, die uns wiederum auf den Boden der Realität bringt: Hier wurde Long-Covid definiert als Covid-19 Symptome, die länger als 2 Monate nach Krankheitsbeginn bestehen bleiben mehr als 16000.- Patienten wurden befragt. 15 %(!) von Ihnen gaben an, weiterhin an solchen Symptomen zu leiden. Ähnlich hohe Zahlen wurden auch in anderen Studien bereits dokumentiert. Das Durchschnittsalter lag bei 40,5 Jahren und betraf Frauen (62,6 %) häufiger als Männer (37,4 %.) Geimpfte Personen waren wesentlich seltener an Long COVID erkrankt und es wird nicht lange dauern, bis die Medien schon aus gesellschaftlich-ökonomischen Gründen dieses Problem aufgreifen werden.
Zöliakie
Eine Patientin leidet seit Langem unter: Bauchschmerzen, Durchfall, Blähbauch und niemand konnte bis heute wirklich genau sagen, was ihm/ihr fehlt. Könnte die korrekte Diagnose Zöliakie heißen? Mit mehr als 200 Symptomen ist diese Diagnose oft schwierig. Das erklärt, warum zumindest 5,6 Millionen Patienten in Europa nach wie vor nicht diagnostiziert sind. Somit ist Zöliakie die häufigste unterdiagnostizierteste Autoimmunerkrankung! Sie kann den gesamten Körper betreffen und erblich bedingt sein. Obwohl das Hauptsymptom dieser Autoimmunerkrankung, die durch Gluten verursacht wird, oft eine schwerwiegende Dünndarmerkrankung ist, kann Zöliakie langfristige Schäden im gesamten Körper verursachen. Was kann man tun? Frühzeitig erkennen möglich? Tatsächlich haben moderne Bluttests zum Nachweis von IgA-Antikörpern (tTG IgA) eine sehr hohe Spezifität und Sensitivität. Frühzeitige Diagnose mit gezielter Therapie wird für betroffene Patienten eine enorme Erleichterung bringen und eine andere Lebensqualität bedeuten. Ref.:Thermo Fisher Scientific 2022