Gedenkausstellung am Heldenplatz anlässlich 80 Jahre Befreiung

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Bildquelle: MKÖ/Alissar Najjar

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde am Wiener Heldenplatz eine Ausstellung eröffnet, die eindringlich an die Schrecken der NS-Zeit erinnert und zur Wachsamkeit gegen neue Formen des Hasses mahnt. Veranstaltet vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), der Initiative „Jetzt Zeichen setzen“ und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), zeigt die Ausstellung vom 5. bis 9. Mai 2025 lebensgroße Porträts und Zitate von Überlebenden nationalsozialistischer Konzentrationslager.

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Bildquelle: MKÖ/Alissar Najjar

Bei der Eröffnung am 5. Mai sprachen unter anderem der Zeitzeuge Mark Olsky, einer der drei sogenannten „Mauthausen Babys“, sowie der Vorsitzende des MKÖ, Willi Mernyi, und Oskar Deutsch, Präsident der IKG Wien.

Oskar Deutsch nutzte die Eröffnung, um vor dem aktuellen Erstarken antisemitischer Tendenzen eindringlich zu warnen. Zwar wolle man den Jahrestag der Befreiung gerne unbeschwert feiern, doch der „Ungeist“ der Nationalsozialisten sei nicht besiegt, so Deutsch. „In Österreich und weltweit wütet ein enthemmter Antisemitismus, der Menschen in Gefahr bringt“, betonte der IKG-Präsident. Diese Bedrohung gehe nicht nur von rechtsextremen Gruppen aus, sondern ebenso von islamistischen Regimen und Terrororganisationen wie der Hamas oder dem Islamischen Dschihad, die antisemitische Vernichtungsphantasien weiterführten.

Mernyi appellierte im Rahmen der Ausstellungseröffnung an die österreichischen Sicherheitsbehörden, entschlossen gegen die heimische rechtsextreme Szene vorzugehen, und betonte die Aktualität des Gedenkens mit dem Satz: „Das 'Niemals wieder' beginnt mit dem konsequenten Vorgehen gegen Rechtsextreme.“

Durch diese öffentliche Aktion am historisch aufgeladenen Heldenplatz, der symbolträchtig mit der österreichischen Geschichte verbunden ist, setzt das MKÖ ein deutliches Zeichen für eine aktive und reflektierte Erinnerungskultur. Die Ausstellung versteht sich als Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber allen Formen menschenfeindlicher Ideologien, die auch 80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus in verschiedenen Erscheinungsformen fortbestehen.