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Zeichnen gegen das Vergessen: Zum Holocaust-Gedenktag (dokFilm)

Datum & Uhrzeit: 27.01.2019, 22:05 - 22:05

Veranstaltungsinfos

Zeit: 27.01.2019, 22:05 - 22:05


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Der österreichische Maler und Fotograf Manfred Bockelmann setzt sich seit vielen Jahren mit dem Schicksal von Kindern und Jugendlichen auseinander, die in Konzentrationslagern vom NS-Regime ermordet wurden. Mit Kohlestift auf grober Juteleinwand zeichnet er übergroße Porträts der Opfer. Der dokFilm zeigt den vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilm zum Holocaust Remembrance Day am 27. Jänner 2019.






Auf den Bildern blicken die Kinder den Betrachter verängstigt und völlig entwurzelt an. "Warum ich?" fragen sie. Sie waren zwischen zwei und achtzehn Jahre alt, als sie in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Mauthausen und Theresienstadt sowie an anderen Orten getötet wurden.


(c) ORF/Graf Film



Zwei Jahre lang begleitete das Filmteam um Regisseurin Bärbel Jacks den Künstler Bockelmann, der in den Fotobüchern der Nazis stöberte und die Bilder der ermordeten Kinder mit Kohlestift auf metergroße Leinwände bringt.




(c) Graf Film

Holocaust Überlebender Murray Kohn, Produzent David Kunac, Regisseurin Bärbel Jacks und Manfred Bockelmann






Der Film zeigt die Reise des 1943 geboren Malers zu Archiven in den USA und in das Konzentrationslager Auschwitz. Der Künstler begegnet dabei einigen der wenigen überlebenden Kindern von damals, die ihm ihre Leidens- und Lebensgeschichten erzählen. So entstand ein Film mit leisen eindringlichen Bildern und starken Emotionen.




(c) D. Kunac

Tadeusz Smreczynski - Interview in Krakau, Polen






Gleichzeitig lebt die Dokumentation von der Intensität des Künstlers, der an den erschütternden Geschichten der Getöteten und Überlebenden nahezu verzweifelt. Er findet aber immer wieder die Kraft, seine künstlerischen Ideen konsequent umzusetzen.

Der Film sucht keine Schuldigen, sondern zeigt, wie wichtig es ist, immer und überall hinzusehen, damit so etwas Furchtbares nicht noch einmal passiert. Er gibt ein Zeichen, sich nicht allein mit der Vergangenheit zu beschäftigen – gerade die Entwicklungen heute und das Leid der Kinder in Kriegen und Gewaltherrschaft verdeutlichen das. „Zeichnen gegen das Vergessen“ ist ein Aufruf zu mehr Toleranz und Menschlichkeit und setzt ein beeindruckendes Zeichen gegen das Vergessen.




(c) Tobias Corts

Color Grading - Bärbel Jacks, Florian Wolf und David Kunac






Der Dokumentarfilm verfolgt keinerlei finanzielle Interessen, ebenso wie die Porträts der Opfer, die nicht verkauft werden, sondern nur auf Ausstellungen zu sehen sind. Der Film wurde nicht als Auftragsproduktion für TV-Sender umgesetzt, sondern ausschließlich mit Spenden finanziert.

Mehr Infos: http://zeichnen-gegen-das-vergessen.de/

Regie
Bärbel Jacks