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Buchpräsentation: "Wien wird so unerträglich kleinstädtisch" - Elsa Bienenfeld (1877-1942)

Datum & Uhrzeit: 09.10.2018, 16:30 - 16:30

Veranstaltungsinfos

Zeit: 09.10.2018, 16:30 - 16:30


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"Wien wird so unerträglich kleinstädtisch" - Elsa Bienenfeld (1877-1942)





Buchpräsentation am 9. Oktober 2018





Irene SUCHY präsentiert die von Eva TAUDES recherchierte Biografie über die Musikwissenschafterin Elsa Bienenfeld

Andrea ECKERT liest aus Texten von Elsa Bienenfeld

Moderation: Primavera DRIESSEN GRUBER

Elsa Bienenfeld wurde in einer Wiener jüdischen Familie als ältestes von vier Kindern geboren. Bereits mit acht Jahren zeigte sich ihr besonderes musikalisches Talent. Nach privatem Musikunterricht studierte sie 1889 bis 1893 am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (heute: Universität für Musik und darstellende Kunst) im Hauptfach Klavier und schloss mit 17 Jahren als Pianistin mit ausgezeichnetem Erfolg ab. 1898 maturierte sie als Externistin am k.k. Akademischen Gymnasium Wien, begann ein naturwissenschaftliches Studium an der Universität Wien und hörte Vorlesungen von Guido Adler über musikwissenschaftliche Themen an der damaligen Historischen Lehrmittelsammlung (heute: Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien), das Adler damals aufbaute. Nach einer dieser Vorlesungen entschied sie sich für das Studium der Musikwissenschaft, das sie im Mai 1903 als erste Frau mit der Promotion zum Doktor der Philosophie mit Auszeichnung abschloss (Dissertation über Das Liederbuch des Wolfgang Schmeltzl). 1904 wurde sie zum wirkenden Mitglied der Denkmäler der Tonkunst in Österreich, herausgegeben von Guido Adler, ernannt. Anschließend war sie als Wien-Korrespondentin der Frankfurter Zeitung tätig. Von 1905 bis 1931/32 war sie Musikkritikerin im Neuen Wiener Journal. 1938 wandte sich ihre Lebenssituation zum Negativen. Sie wurde nachweislich denunziert, war von Jänner bis Juli 1939 inhaftiert, davon die meiste Zeit im Inquisitenspital, da sich ihr Gesundheitszustand rapide verschlechtert hatte. Im Juli 1939 wurde sie wegen Devisenvergehen verurteilt und wegen Geistesschwäche "beschränkt entmündigt". Am 20. Mai 1942 wurde sie aus einer Sammelwohnung (Dominikanerbastei 22) nach Maly Trostinec deportiert und dort am 26. Mai 1942 ermordet.

Eva TAUDES, begann ihre Berufslaufbahn 1961 in einem Grazer Verlag, war Bedienstete im Fernmeldebetriebsamt Graz, leitete 1966 bis 1971 das Sekretariat der Abteilung darstellende Kunst der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. 1971 bis 1984 war sie Sekretärin bei Kammersängerin Gundula Janowitz und bis 2004 im höheren Verwaltungsdienst der Stadt Wien. 1984 machte sie die Externisten- Matura, studierte an der Universität Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Pädagogik (Diplom 1999 mit Einakter-Erstaufführungen an der Wiener Hofoper 1869 bis 1918). 2007 Promotion mit Musiktheaterkritik von der Jahrhundertwende bis zum Ende der Dreißiger-Jahre am Beispiel Elsa Bienenfeld.

Irene SUCHY, Studien der Musikwissenschaft, Germanistik, Musik- und Instrumentalmusikpädagogik in Wien und Tokyo. Sie ist Musikredakteurin bei Ö1, Lehrbeauftragte an der Universität Wien und an der KUG Graz, Ausstellungsmacherin, Moderatorin, Dramaturgin und Literatin.

Andrea ECKERT, österreichische Schauspielerin, Sängerin und Dokumentarfilmerin, Prinzipalin der Raimundspiele Gutenstein.

Primavera DRIESSEN GRUBER, niederländisch-österreichische Juristin, Kulturmanagerin, Exilmusik-Forscherin und Publizistin. Mitherausgeberin des Bandes Exilforschung: Österreich. Leistungen, Defizite & Perspektiven (Mandelbaum, Wien)


Veranstalter: frauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und biografiA - Dokumentationsstelle Frauenforschung (IWK)

Zeit:


Dienstag, 9. Oktober 2018, 18.30 Uhr

Ort:


Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien