In seinen Erinnerungen schrieb Ernst Fischer, er habe Mitte der 1920er-Jahre den Roman So kann man nicht leben! verfasst und ihn Anfang der 30er- Jahre an mehrere Verlage geschickt. Dann kam Hitler dem Roman zuvor. Das Manuskript ist in der Emigration verlorengegangen. Er ist nicht verloren gegangen und ein langer Auszug ist erstmals im nun vorliegenden Band „Neue Kunst und neue Menschen. Literarische und essayistische Texte aus seinen Grazer Jahren (1918–1927)“ abgedruckt. Der Roman besitzt einen erheblichen zeitgeschichtlichen Wert, da er in hohem Maße als Schlüsselroman über das Graz der ersten Hälfte der 1920er Jahre gelesen werden kann. Er liefert zum einen die Diagnose der politisch-moralischen Krise der Nachkriegszeit und unterzieht zum anderen die eigene antibürgerliche Attitüde und das Milieu eines realitätsfernen Künstlertums einer scharfen Selbstkritik. Der Band bietet zudem eine Auswahl aus dem frühen Schaffen des österreichischen Politikers, Schriftstellers, Kultur- und Kunsttheoretikers und stellt ihn als vielseitigen Autor vor.
Ludwig Hartinger (Autor und Übersetzer, Salzburg), Karl Wimmler (Graz)
Eine Veranstaltung von CLIO und Grazer Kunstverein
Ludwig Hartinger (Autor und Übersetzer, Salzburg), Karl Wimmler (Graz)
Eine Veranstaltung von CLIO und Grazer Kunstverein