Besuch der MA 35 im Archiv der IKG Wien und im Stadttempel

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Am 3. April 2024 stand das Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien sowie der Wiener Stadttempel im Zentrum des Besuchs der MA 35 - Einwanderung und Staatsbürgerschaft.

Nach jahrelanger intensiver Zusammenarbeit zwischen der IKG Wien, dem Archiv und der MA 35 betreffend die Recherche von Dokumenten für Nachkommen von NS-Opfern zur Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft fand ein von beiden Seiten länger geplantes und somit umso herzlicheres Zusammentreffen in der IKG Wien statt. Generalsekretär Benjamin Nägele begrüßte die Gruppe im Stadttempel und freute sich über das große Interesse.

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Anhand ausgewählter Dokumente betonten die Archivleiterin Susanne Uslu-Pauer sowie die Matrikenführerin Irma Wulz die Wichtigkeit der jüdischen Archivalien und Personenstandsbücher zur Verifizierung der Anspruchsberechtigungen der direkten Nachkommen von verfolgten, vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden für die österreichische Staatsbürgerschaft nach dem neuen Gesetz vom 1. September 2020.

In den vergangenen vier Jahren hat die Abteilung Archiv/Matriken insgesamt 1.754 personenbezogene Anfragen von Seiten der MA 35 beantwortet. Beide Institutionen leisten Großartiges für die Umsetzung des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes und der damit verbundenen Recherche von Familienschicksalen.

In einer entspannten Atmosphäre führte Susanne Uslu-Pauer die interessierten TeilnehmerInnen durch das bis heute erhalten gebliebene und einzigartige Archiv der Jüdischen Gemeinde in Wien mit mehr als 13 Millionen Archivdokumenten. Frau Irma Wulz erläuterte anhand eines Beispiels die Handhabung der Altmatriken und die Bedeutung der Personenstandsregister bis in die Gegenwart.

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Besonders interessiert zeigten sich die MA 35 MitarbeiterInnen an den für die tägliche Arbeit benötigten Dokumenten sowie an der Erschließung von Archivalien, den konservatorischen Maßnahmen, der Digitalisierung sowie an der Arbeit mit Datenbanken.

Ein weiterer Höhepunkt war die Führung im Wiener Stadttempel. Viele der MA 35 MitarbeiterInnen waren das erste Mal in der Synagoge und zeigten sich beeindruckt von den informativen Schilderungen über Religion, Tradition, Gottesdienst, Geschichte, etc.

Der Besuch diente nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch dem Erfahrungsaustausch im Umgang mit den täglichen Herausforderungen und Tätigkeiten. Die Anerkennung und das Verständnis für die jeweilige Arbeitsweise hinsichtlich der Anfragestellung und Anfragebeantwortung konnte somit vertieft werden.

Beide Führungen – im Archiv und im Stadttempel – waren ein großer Erfolg, mit viel positiven Rückmeldungen und beeindruckten MitarbeiterInnen der MA 35.