>

ORF2: „WELTjournal/WELTjournal+“: „Streit ums gelobte Land – Israel und Palästina“ und „Zwei Geschichten – Israels Staatsgründung“

Datum & Uhrzeit: 08.07.2020, 20:30 - 20:30

Veranstaltungsinfos

Zeit: 08.07.2020, 20:30 - 20:30


Zum Kalender hinzufügen

Down-net http20210310-6783-7a5d43

Am 8. Juli ab 22.30 Uhr in ORF 2


Wien (OTS) - Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt am Mittwoch, dem 8. Juli 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Streit ums gelobte Land – Israel und Palästina“. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.10 Uhr die Dokumentation „Zwei Geschichten – Israels Staatsgründung“.


WELTjournal: „Streit ums gelobte Land – Israel und Palästina“


Weit über den Nahen Osten hinaus herrscht Anspannung und Ungewissheit: Israel hat den Termin zur umstrittenen Teil-Annexion des palästinensischen Westjordanlandes vorerst verstreichen lassen. Wie es weitergeht, ist ungewiss. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte eine Annexion als schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht bezeichnet. US-Präsident Trump hatte Anfang des Jahres noch grünes Licht gegeben.
Das „WELTjournal“ begleitet den französischen Juden Pinhas Attali, der sich mit Frau und neun Kindern in der jüdischen Siedlung Kiryat Arba nahe Hebron im Westjordanland niedergelassen hat. In Kiryat Arba leben 8.000 jüdische Siedler, von denen sich viele als harter Kern der radikalen Siedlerbewegung begreifen und unter Berufung auf das biblische „Eretz Israel“ das mehrheitlich von Palästinensern bewohnte Westjordanland für Juden beanspruchen. Auch Pinhas Attali sieht die jüdische Besiedlung des Westjordanlandes als seine „göttliche Mission“, die er mit allen Mitteln befördern will. Bei vielen gilt er als das Gesicht des Extremismus, bei den Siedlern als Held.


WELTjournal +: „Zwei Geschichten – Israels Staatsgründung“


Vor zwei Jahren feierte Israel sein 70-jähriges Bestehen: Am 14. Mai 1948, drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Holocaust mit sechs Millionen jüdischen Opfern, wurde mit UNO-Unterstützung Israel als Staat der Juden gegründet. Für die Palästinenser, die aus ihren Gebieten flüchteten oder vertrieben wurden, gilt dieser Tag als der Tag der Katastrophe, dem Krieg und Besatzung folgten. Im „WELTjournal +“ zeigen der damalige Israel-Korrespondent Ben Segenreich und Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary, wie unterschiedlich sich das Leben der beiden Völker entwickelt hat – in einem Land, das nur so groß ist wie Niederösterreich, über das aber ständig debattiert wird.


Ben Segenreich beginnt seinen Streifzug durch Israel bei aus Österreich stammenden Zeitzeugen, die sich vor den Nazis in den entstehenden jüdischen Staat retten konnten: Aviva Schneider, geboren 1926 in Wien, erinnert sich an dessen Geburtsstunde und an den Angriff der arabischen Armeen. Heute, mehr als 70 Jahre später, erklärt die junge Offizierin Shir Portman, warum der Wehrdienst in Israel eine Selbstverständlichkeit ist. Die muslimische Karatemeisterin Hanan Drawshe spricht über die gespaltene Identität der israelischen Araber. Segenreich schildert, wie sich das kleine Land zu einer „Startup-Nation“ und einer Innovations-Supermacht entwickelt hat, die etwa bei der Entwicklung des Autos der Zukunft eine große Rolle spielt. Und er besucht Netiv Haassara, jenes israelische Dorf, das am nächsten beim Gaza-Streifen liegt – es ist wie ein Symbol für Israels Lage: gute Lebensqualität hinter Schutzmauern.


Karim El-Gawhary zeigt die zweite Seite der Staatsgründung: die Palästinenser nennen sie „Al-Nakba“, die Katastrophe. Für sie ist es nicht nur ein Datum in ihrer Geschichte, sondern ein fortwährender Zustand. Eine „Quelle des Verlustes und des Leides“, wie es die prominente palästinensische Politikerin Hanan Ashrawi im Gespräch bezeichnet. El-Gawhary trifft den 81-jährigen Abu Khaled, der die Vertreibung als Kind erlebte und der heute noch die Schlösser seines früheren Elternhauses aufbewahrt. In Betlehem besucht er die palästinensische christliche Souvenirhändlerin Claire Anastas, deren Geschäft im Schatten der Mauer liegt, die die Israelis als Sicherheitswall gegen Terrorismus bezeichnen, die Palästinenser hingegen als Apartheid-Mauer.