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Forum Zadig Wien: Die Angst vor dem Fremden – Aussonderung oder Diskurs

Datum & Uhrzeit: 09.09.2017, 16:00 - 16:00

Veranstaltungsinfos

Zeit: 09.09.2017, 16:00 - 16:00


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Forum Zadig Wien

Die Angst vor dem Fremden – Aussonderung oder Diskurs

Das Viennese Psychoanalytische Seminar (VPS – eine Kooperation zwischen dem Neuen Lacan’schen Feld Österreich und dem internationalen Freud’schen Feld) veranstaltet am 09.09.2017 ab 18:00 Uhr in Wien, im Ankersaal der Brotfabrik, ein Forum mit dem Titel „Die Angst vor dem Fremden – Aussonderung oder Diskurs“. 

Diese Veranstaltung ist Teil des vom französischen Psychoanalytiker Jacques-Alain Miller initiierten weltweiten Forums Zadig (Zero Abjection Democratic International Group). Es steht für ein Netzwerk von Psychoanalytikern und Nicht-Psychoanalytikern, die keinerlei Ausgrenzung bzw. Aussonderung des Fremden oder Anderen akzeptieren. Unter dem Namen Zadig Nosce Tempus – Erkenne die Zeit – wurde am 20.05.2017 der europäische Ableger dieses Netzwerks gegründet.

 

„Das Unbewusste ist politisch“ [1]

Die Psychoanalyse ist jener Ort, welcher dem Menschen gestattet, „alles“ zu sagen, sein Intimstes in Worte zu fassen. Sie gibt dadurch Raum für das „Unaussprechliche“, für ein Sagen jenseits der Norm, der Konvention und der Erwartung. Es ist der Raum eines Sagens, das weder im öffentlichen Diskurs noch im privaten Dialog Platz findet. Sie ist aber ebenso der Ort an dem das Unerhörte gehört werden kann. Jedoch: „Zu denken, dass die Psychoanalyse exklusiv nur eine Erfahrung von eins für eins ist, eine intime Erfahrung, die dem Chaos, dem Unbehagen jenseits entkommt, ist ein Irrtum“, so Jacques-Alain Miller.

Die freie Rede des Patienten erfordert somit ein Reden in Freiheit, in einer Gesellschaft, die die Grundrechte aller Menschen wahrt. Doch auch in den westlichen Demokratien sind Menschenrechte und der Gleichheitsgrundsatz brüchig geworden. Die Angst ist der vorherrschende Affekt des 21. Jahrhunderts. Diese manifestiert sich kollektiv und vorrangig als Angst vor dem Fremden. Zu deren scheinbarer Bewältigung greift die Politik zunehmend zu Mechanismen der Ausgrenzung und Aussonderung.

Als internationale Gruppe von Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytikern wollen wir gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Lebens in Österreich dagegen die Stimme erheben und ein Zeichen setzen.

Eine Grußbotschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstützt das Ansinnen und die Arbeit des Forums von politisch höchster Stelle.

 

Gäste am Podium:

Jacques-Alain MILLER, Initiator von Zadig

Lilia MAHJOUB, Präsidentin der New Lacanian School

Ruth BECKERMANN, Erhard BUSEK, Isolde CHARIM, Caspar EINEM, Michael GENNER, Josef HADER, Brigitte HALBMAYR, Gudrun HARRER, Bernhard HEINZLMAIER, Gerald KNAUS,

Birge KRONDORFER, Kurt LANGBEIN, Tina LEISCH, Paul LENDVAI, Thomas MAURER, Andreas PEHAM, Wolfgang PETRITSCH, Hosea RATSCHILLER, Marwa SARAH, Heide SCHMIDT, Gregor SEBERG, Virgil WIDRICH sowie Ad Hoc Studiengruppen des VPS.

Den Vorsitz des Forums führen Gil Caroz und Avi Rybnicki als Sekretäre von Zadig Wien.

Welche Stadt wäre besser für diese Auftaktveranstaltung – denn dies soll der Beginn einer Serie sein – geeignet, als Wien, Geburtsstadt der Psychoanalyse und Wirkstätte Sigmund Freuds, die beide von den Nazis vertrieben wurden.

Weitere Details zur Veranstaltung unter www.lacanfeld.at

Für einen redaktionellen Beitrag steht Avi Rybnicki, Gründer des Neuen Lacan’schen Feldes und Vorsitzender des Forums, für ein (Telefon)Interview gerne zur Verfügung.

 

Rückfragen an Christian Kohner-Kahler, kohner-kahler@gmx.at, + 43 650 732 4041.