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"Die Familien Bauer & Schwarz. Jüdische Handelspioniere in der Provinz"

Datum & Uhrzeit: 22.09.2017, 16:30 - 16:30

Veranstaltungsinfos

Zeit: 22.09.2017, 16:30 - 16:30


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Horst Schreiber: "Die Familien Bauer & Schwarz. Jüdische Handelspioniere in der Provinz"

Anlässlich unserer Ausstellung „Kauft bei Juden! Die Geschichte einer Wiener Geschäftskultur“, die noch bis 19. November 2017 im Palais Eskeles zu sehen ist, dürfen wir im Rahmen des Vortrages von Horst Schreiber einen Blick in die Innsbrucker Kaufhauswelt ab 1900 werfen. Er berichtet vom Modernisierungsschub im Handel durch jüdische Wirtschaftspioniere in der österreichischen Provinz und ihrem Ausschluss in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.

„Nun handelte es sich aber um ein Lebenswerk so vieler Menschen, von denen wir nun buchstäblich fortgejagt werden. Wenn aber Intrigen, Falschheiten, Niederträchtigkeiten, der Wille uns zu vernichten, vorhanden ist, dazu das Bewusstsein gottesjämmerlich verlassen zu sein und nur Todfeinde um sich zu haben, dann ist man nicht mehr Herr seiner Entscheidungen“, notierte Ernst Schwarz im April 1938 in sein Tagebuch. 30 Jahre vorher hatten die jüdischen Familien Bauer und Schwarz das erste Warenhaus in Innsbruck eröffnet und die Konsumwelt in Tirol revolutioniert. In der NS-Zeit wurden sie enteignet und vertrieben, zahlreiche Familienmitglieder kamen ums Leben. Nach dem Krieg verhinderte die Republik Österreich die Rückstellung des Warenhauses, nach 12-jährigem Prozess blieb den Überlebenden in einem erzwungenen außergerichtlichen Vergleich nur ein Almosen.

Univ. Doz. Mag. Dr. Horst Schreiber
ist Dozent am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und Netzwerkleiter Tirol für erinnern.at.

Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-110 oder E-Mail: events@jmw.at.

Einlass 18:15 Uhr
Eintritt frei

22. September 2017, 18:30 Uhr, Museum Dorotheergasse – Palais Eskeles

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