Unter großem medialem Interesse und vor zahlreichen Gästen fand am Montagabend vor dem österreichischen Parlament ein Protest-Symposium unter dem Titel „Gegen Geschichtsvergessenheit & Nazi-Ehrung im Parlament“ statt. Organisiert wurde die Kundgebung von den Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) – als bewusster Gegenakzent zum zeitgleich im Hohen Haus abgehaltenen „Dinghofer-Symposium“.
Die JöH und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Zivilgesellschaft verstanden die Veranstaltung als klare Absage an jede Form der Verharmlosung nationalsozialistischer Vergangenheit. Hintergrund des Protests ist die fortgesetzte Würdigung von Franz Dinghofer, einem glühenden Antisemiten und Nationalsozialisten.
Bereits im Vorfeld hatte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft, auf der Plattform X zur Teilnahme aufgerufen:
„Die FPÖ huldigt einem rabiaten Antisemiten und Nationalsozialisten; und zwar nicht in den üblichen Kellern, sondern im Hohen Haus. Unterstützen Sie die @joehwien, die heute ab 18 Uhr vor dem Parlament das geschichtsbewusste und in die Zukunft gerichtete Österreich repräsentiert.“
Auf dem Protest-Symposium kamen zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus der Jüdischen Gemeinde, der Wissenschaft und der Gedenkkultur zu Wort. Auf dem Podium waren:
- Ariel Muzicant, Vizepräsident des World Jewish Congress
- Susanne Scholl, Schriftstellerin und Aktivistin
- Doron Rabinovici, Schriftsteller und Historiker
- Ljiljana Radonić, Antisemitismusforscherin
- Raoul Narodoslavsky, Obmann des KZ-Verbands Wien
- Barbara Staudinger, Direktorin des Jüdischen Museums Wien
- Lia Guttmann und Milli Li Rabinovici, Co-Präsidentinnen der JöH
- Marie Lang, stellvertretende Obfrau des Vereins Gedenkdienst
- Alexander Pollack, Sprecher von SOS Mitmensch
- Bini Guttmann, ehemaliger Präsident der European Union of Jewish Students (EUJS) und JöH
- Awi Blumenfeld, Historiker und Leiter der historischen Kommission der Claims Conference